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Freitag, 10. Februar 2006

dasein am rande der zeit

er ging auf die verschlossene tür zu. und noch immer hatte er diese altvertrauten zuckungen in seinem arm; in seinem hirn eingetrichtert, quasi eingepflügt, fast unmerklich konditioniert - der griff nach dem badge. aber dieser war seit jüngster zeit nun nicht mehr notwendig geworden. schlicht nur aus kostengründen, wie es hiess. ein irisscan sowie der oberhalb des nebenhodens implementierte verisign-chip würde ihn als solchen identifizieren, als welcher er hier wirklich eingestellt wurde: nach aktenlage also als arbeitswilliger mitarbeiter innerhalb des sicherheitsbereichs...


seinerzeit war es von der firma, in welcher er jetzt arbeitete, wirklich clever arrangiert worden, als sie noch im zuge des 'patriot act' alles umstrukturieren liess: wer von den spezialisten sich nicht ab sofort hatte implantieren lassen, dem wurde seine umgehende kündigung ausgesprochen. und am nächsten tage auch selbstverständlich amtlich zugestellt. aber welcher gestandene mann mit zweiköpfiger familie hatte schon gross die qual der wahl und würde sich diesen auflagen freiwillig verweigern können?

und genau so kam es auch, dass diese normen langsam den alltag der mitarbeiter zu überschatten begannen. offiziell wurde diese notwendigkeit damals noch als eine hinzunehmende kleinigkeit lanciert. und ohne grosses aufsehen zu erregen, ist diese normierung allgegenwärtig geworden. vormals hiess es noch, fast schon dämonisch scherzend: "wer würde sich schon freiwillig die eier abschneiden lassen? und wer würde schon bis über den oberen schamansatz hinaus aufgeschlitzt werden? zumal jemandem, von dem man nicht weiss, dass er im 'kernel des imperium' arbeite? - nur, um an diesen kleinen sicherheitschip zu kommen?", amüsierte man sich, schon fast schier zu tode gelangweilt: "...und wenn schon: selbst dafür gibt es genug vorkehrungen!", so hiess es schallend, müde abwinkend, aus den oberen etagen. einem launigen fletschen der zähne folgte das, für andere unmerklich, grauenvolle grinsen des teufels gegen das abseitig stehende ringen mit dem einfachen leben gegen den tod durch verhungern. nur angedroht, aber äusserst gehaltvoll. und effektiv, wie immer in diesem übelen spiel.

sie lachten und scherzten, scheinbar. die belegschaft, untereinander. um sich nur nichts anmerken zu lassen. alle grinsten sich an, aber innerlich gequält: es würde schon nicht so schlimm werden, wenn sie sich des kleinen eingriffes unterziehen lassen müssten. und alle verdrängten die naturgemässe gefahr der persönlich bedrohten, dann zerstörten freiheiten. die kollegen und auch die noch nicht betroffenen. - bis zum jüngsten vorfall, welcher stillschweigend von oben verheimlicht werden sollte. die kalfaktoren schoben sie vor, und die kamen durch die gänge geschlichen und versuchten, die belegschaft zu beschwichtigten. doch das lauffeuer der gerüchte konnte niemand mehr aufhalten. unter vorgehaltener hand gingen ungemein interessante neuigkeiten und informationen reihum - von ausserhalb, von ganz weit weg...


die hochsicherheitstür ging leise auf. mit einem pluff glitt sie dezent beiseite und liess seinen korpus ein, der als willig-angestellt klassifizierte durfte sich nun zutritt verschaffen. ausdrucklos ging er nun an diversen 'servern für die freiheit', druckerstationen und milchglasigen fenstern, hinter denen niemals etwas zu sehen war, vorbei. flex-kameras schwebten überall herum, neugierig flogen sie wie drohnen umher. leuchteten jede ecke aus, wenn sie es wollten. wenn m a n es wollte. sein arbeitsplatz wurde ihm hinten zugewiesen, ganz am ende des konstrukts ward er ihm vom aufseher also zugeteilt worden. weit entfernt jeglicher flucht. und scheinbar noch weiter entfernt jeglicher fluchtgedanken, die schon so manchem hier gekommen sein mussten.

es kam ihm vor, als wäre er hier fast wie in einem gefängnis. nur die mauern waren von noch sichtbarerer inkonsistenz, als im scheinbar wirklichen leben. dort draussen, im blendenden nichts der matrix. dieser angeblichen freiheit! - we're all looking for the rainbows...


RFID-implemented people...
(bildquelle: zombiewire.com)


[...fortsetzung folgt (oder auch nicht)...]

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Samstag, 14. Januar 2006

Zweifel

Er schluckte die Minuten, die Sekunden frassen innerlich an seinem Bewusstsein. Diese "ideologische Lehrstunde" nagte an seinem bebenden Puls, seinem inneren Gezeitenmesser, riss wie ein unauffällig teuflischer Zahn ein weiteres Stückchen Seele aus seinem Hirn.
Endlich platzte ihm der Kragen: "Ich kann Ihrem unsäglichen Gesülze nicht mehr folgen. Nein, ich will ihm einfach nicht mehr folgen müssen..."
Ungläubiges Staunen um ihn herum. Einige Kommilitonen machten sich lustig, diejenigen, welche noch überhaupt nichts verstanden hatten, und andere bewunderten insgeheim seine feste Haltung, mit welcher er sich heute endgültig entschlossen hat, diesem Treiben nicht mehr beizuwohnen.
"...denn, wenn Sie ständig diese bleiernen Phrasen der Wirtschaftlehre heruntersabbeln wollen, ist das natürlich Ihr persönliches Ding. Aber wenn Sie diese 'Metaphern der Torheit' bewusst weitertragen, machen Sie sich mitschuldig - mitschuldig am Fortbestand der Dummheit! - Ich werde jetzt gehen..."
"Wenn Sie jetzt durch diese Türe dahinschreiten werden, junger Mann, dann werden Sie sich auch über die daraus entstehenden Konsequenzen im klaren sein, keine Benotung für Ihren Schein zu bekommen und somit ein abgebrochenes Studium in Ihrer Vita stehen zu haben...", meinte der Professor süffisant, das Abhängigkeitsprinzip ausnutzend.
"Wenn ich jetzt gehe, Verehrtester, dann werde ich Ihre tumben Ergüsse nicht mehr ertragen müssen..."
Er machte kehrt, schnappte sich seine Sachen und verliess diese Aula für immer...

Mittwoch, 04. Januar 2006

strategie & taktik

das schlachtfeld verlassend
sich auf die schulter klopfend
sahen sich die zwei gestalten
dauergrinsend & aufmunternd
nach allen seiten um
ausschau haltend nach neuen
ufern und neuen ideen
aufgestachelt betraten sie nun
die nächste höhere ebene

jetzt eine neue aufgabe
betretend das land der pharaonen
die schwarze matrix genannt
prickel schoss durch ihre hirne
gespannt waren sie und angestachelt
vom erfolg vergangenen untaten
andererorten als schänder verschrien
aber das ficht sie nicht

das gemachte nest war fast erobert
die firma schien wie prädistiniert
für ausschweifende pläne
fremdgelage und derbe feste
die belegschaft würde umfallen
und der champagner würde fliessen
in strömen und bächen
wiederum ein weiteres mal


der brief ward verschickt
und eröffnet der kreis
getrieben von unerträglicher gier
würden sie anbeissen wollen
sich wahrlich drum zerreissen
diese blutgierige meute
und gnadenlos dafür bezahlen
bis auf den allerletzten cent


zwei zogen aus
um das fürchten zu lehren...

eines abends sah man sie
auf nassem strassenflaster liegend
mit weit aufgerissenen augen
und ausgerissenen herzen
blutentleert


(20:17 - 20:58)

subversiv-diskordanz

plasmagesteuerte elektronensalven
martern beständig
hirne kortexe synapsen
gespeist aus wahrheiten
die keine sind
weil wahrheit
verkommen zur ware
non-existent

blendendweiss winden sich
irreguläre fassaden
durch bewusstseinsebenen
verschalten sich
unscheinbar restriktiv
dem gott der sklaverei
erkenntnisgewinn vernichtend
nebulös

im blutleeren kontinuum
blendet der spott
tragisch unerkannt
über tödliche errungenschaften
alltägliche götzensimulationen
verschwenderischer egozentrik
uneinsichtig unverwandt
vergangener leben
entwurzelt

jedwedem denken
wird einhalt geboten
verhindert exemplarisch
gedankliche sorgfalt
auf notwendig gewordene
existenz
der raum erscheint
in düsterem farbspiel
zerrissener gestik
die mimik verschlissen
tödlich groteske fratzen
absurd

schatten tanzen über
herzen huschen verstohlen
ins bewusstsein
verlischen
unbesehen ungehört
mangels zeiteinheit
und dunkelheit
bemannte sich des lichts
gleichermassen
schattenhaft


trauma
1001 NACHT
unbewacht


die matrix splittert
schlittert über glatteis
glas stahl beton
zerbirst im gleissenden glanz
eigener lügenkonstrukte
erstirbt im krachenden impuls
einer milliardenfach
emotional verstärkten
kreativen gedankenflut
lebendig

die grimasse erstarrt
zerfällt zu staub
endlos endgültig
vergangenheiten werden
zu mahnenden geschichten
sich beim abendtee
beisammensein und
kerzenlicht erzählend
irgendwann bald
erneuernd

lachen erhellt herzen
augen strahlen
aus unbändigem rhythmus
trommeln im hintergrund
feuer das knistert
wie zu zeiten
als befreiung
noch unbezahlbar
hohes gut
verlangend

das morgen balanciert
auf kulturellem boden
geworfen zwischen
hell und dunkel
wolken ziehen auf
wieder hinfort
um licht mitzutragen
hin zum entspannt
mit leben gefüllten ort
morgen schon
sehr bald


wahres SEIN
umkehrung
von allem

Donnerstag, 29. Dezember 2005

diametrale erweckungen


mancher wünschte sich er hätte der zeit seiner selbstverwirklichung treu bleiben dürfen statt dessen betrüben aussenstehende apparate die gelüste sich rein spirituell musikalisch artverwandt und befreit unterhaltsam ergründen zu können dem irrsinn nebulöser alltäglichkeit entrinnen zu dürfen ohne hast dabei empfinden oder verspüren zu müssen aber die qualität leidet wird geknechtet durch einen zeitraub ganz andersartig erzwungener prioritätensetzungen von niederstem instinkt

ersterbende misantropen bäumen sich auf hin zum letzten gefecht wissend darum unrechtes in zukunft hart verantworten zu müssen aber mit zu leicht gespitzer zunge und gezogenem dolch annektieren sie hirne und gedanken wenden sich ab vom pulsierenden leben hingezogen zu machtstreben und gier um noch mehr dunkelheit in die finsterste seele zu treiben welche nach blut schreit giert und beharrlich quäkt um das antlitz des aberwitzes abermals blutrauschend zu porträtieren

jedoch irgendwann wird die frohlockende seele oblachen der sternenzelte und sonnennächte die alle noch kommen mögen um wirklich unterhalten zu dürfen mit lautem geschrei dem hellen lachen dem zauber der liebe dem berstenden sein und einem versprechen das für immer bleibt weil erkenntnis im herzen berühren wird und die sinnhaftigkeit beschreibt als seien wir alle fröhlich wirbelnde federn im kreativwind aus einem anderen längst vergessen geglaubten kontinuum der unendlichkeit

zeit ist regulativ vereinnahmt assimiliert wurde das tun manipuliert das denken verhindert das anderssein seit machtrausch und dünkel skrupel und misslieben jahrhundertelang das tor zum freisein scheinbar nun auf ewig versperrten um dieses mit kalten nägeln aus verrauschten herzen zu verbarrikadieren nur wenn signale am himmel vernehmbar seien um erkenntnis in reales umzumünzen welche sich nie versteckten und den belebenden geist einer anderen zeit heraufbeschworen so wird es erbeben das andere leben

es ist zeit zu verreisen banale notwendigkeiten die niemals wirklich banaler art waren es nimmer sein werden strikt hinter sich lassend um zu eliminieren den verknorrt-bleiernen spirit aus der box der pandora die eigenen gedanken permanent anspringend um neue wege zu bestreiten dem wahren denken innerlich verbrüdert um tiefes brodeln zu verspüren dem kochendem verlangen ungefragt entgegensehnen zu dürfen ohne durch sozietäten dafür geschunden und verachtet zu sein um wahrlich zu erkennen dass leben etwas anderes darstellt als diese abstruse veranstaltung allen glauben machen wollte - all dem sollte nun plötzlich abgesagt werden bis in den letzten atemzug hinein?


~

es fühlt sich immer weniger zuhaus
es verzehrt sich königlich nach neuland
es zerrt längst anderenorts die seele -
die verbringung ward also beschlossen


musique mystique

Dienstag, 27. Dezember 2005

ahnung?

rubinrot-samtfarben
tropfende striemen
im saum des feldwegs -
niemals mehr...


Hörtip: Natacha Atlas - One Brief Moment ('Gedida' - 1999 / 5:27min)

(: i really love this track! :)

Montag, 19. Dezember 2005

die verlagerung der inneren moleküle

beinhaltet auch
die strikte abkehr
von liebgewonnenen
gedanken
gewohnheiten
ansichten...

im business
scheint dies -
zumindest optisch -
angebracht...

aber wer
reitet dann
den geist
der freiheit
wenn nicht
wir?


die verlagerung der inneren moleküle
beinhaltet aber auch
die strikte zuwendung
zu richtungsweisenden
technologien
realitäten
idealen...

im business
scheint dies -
zumindest haptisch wahrgenommen -
nicht notwendig
scheinend...

aber wer -
frage ich euch -
errichtet dann
noch
das konstrukt
der echten freiheit??

wer
wenn nicht wir...

-

Hörtip ('Never mind the industry...'-compilation):
Dual Perception - Oscillator-controlled voltage (ogg // mp3 // 7:38 min - 10,3mb // 192k)


(: special thanks to the ideology team :)

Montag, 28. November 2005

der opferstock

hirngefrorene geier
zupfen mir
am geiste
der unaufhaltsamkeit
auf allen wegen

versuchen mir
die eingeweide
zu entrupfen -
mit ständig
blendender dummheit

verwegen
regen sich
dämonen -
schreiten
geschwinden schrittes
zur letzten dreistigkeit

versuchenderweis'
unterhöhlen sie
synopsen -
"befreien" stetig leis
aus der flasche
den eigenen
verlorenen greis

belegen mit lug
und trug
die letzte tat, hin
zum endenden gleis -
den endenden wegen
entlang
flannierend
und mit übelriechend
verwesendem geschrei

-

mal horchen
was subversion
bewegen mag
wenn list
aus dem geist
der erkenntnis gespeist
derer sinne endlos
zu vernebeln vermag

und irgendwann
ist dann
nur noch stille

Montag, 21. November 2005

uferlosigkeit?

ich stehe
am ufer
und rufe
die unke -
sie schreit.

noch nicht
befreit
vom eise
sind bäche
und ströme
der zeit.

ein wabern
und nagen
im innern
der narben -
verwuchert
das gleis.

ein würgen
und ringen
um trauben -
der lohn
einer endlos
bleiernen
zwistigkeit.


wann ist es
soweit? -
wann...


ich steh
im morast -
das treibgut
verkündet die
endende zeit...

und soweit
noch
das auge
sich reibt -
dann...


(22:42 - 22:59)

Sonntag, 20. November 2005

Bleierne Kritik

beisst
nagt
spottend
bös'
am ende
des tages

was übrig blieb
waren gedanken
der andersartigkeit
auch gegen sich selbst


(Federico Mompou hören
um wieder runter zu kommen)


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pathologe - 10. April, 16:27
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See you later, Alligator ... ;-)
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Bye Ingo! Take care ...
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ja, das wird schon. (o....
ja, das wird schon. (o. oder russisch lernen? .o)
guanako - 8. April, 08:18
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Yeah ... blame it on me! *gg* Prächtige Arbeit, Herr...
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