Ohne viel Worte...
Lao Tse - Tao Te King
(Neufassung: Bodo Kirchner - 2000)
9. Von der Gefahr des Erfolgs
Besser ein Gefäß ungefüllt lassen
als bis zum Rande füllen
Besser ein Schwert nicht schärfen
als durch Schleifen abzustumpfen
Ein Haus voller Reichtum
ist auf Dauer nicht zu schützen
Der Stolz auf Ehre und Ruhm
ist der Beginn des Unheils
Ist das Werk getan
tritt der Weise zurück
Das ist der Weg des Himmels
12. Vom Überfluss
Zuviele Farben gefährden das Sehen
Zuviele Töne töten das Hören
Zuviele Kost kostet den Geschmack
Zuviel Zerstreuung erzeugt Verwirrung
Zuviel Besitz besitzt den Besitzenden
Darum der Weise:
achtet auf das Innere
nicht auf das Äußere
Er gibt jenes auf
und erhält dieses
18. Vom Verfall
Wird der rechte Weg verlassen
entstehen Güte und Moral
Wissen und Klugheit kommen auf
und große Heuchelei folgt
Zerbricht die Eintracht der Familie
entsteht Kindespflicht und Elternliebe
Wenn das Land in Wirren und Chaos gerät
treten ergebene Staatsdiener auf
19. Von der Schlichtheit
Brich mit der Weisheit
verwerfe die Klugheit
das Volk wird vielfachen Nutzen haben
Brich mit dem Wohlwollen
verwerfe die Pflichten
das Volk wird wie eine Familie sein
Brich mit der Geschicklichkeit
verwerfe den Vorteil
Räuber und Diebe werden verschwinden
Diese Drei sind äußerlich
für sich selbst ungenügend
Darum folge den Grundsätzen:
Erkenne das Einfache
Pflege das Schlichte
Lege die Selbstsucht ab
Mäßige das Verlangen
20. Von der Freiheit
Gib das Wissen auf
Sei ohne Angst
Gibt es einen Unterschied zwischen Ja und Nein?
Gibt es einen Unterschied zwischen Gut und Böse?
Muss ich fürchten, was alle fürchten?
Welch ein Unsinn !
Die Masse freut sich am Tieropfer
und im Frühling am Besteigen der Berge
Ich allein bleibe still, ohne Schicksal
wie ein neugeborenes Kind
wie einer ohne Heimat
Andere besitzen in Fülle
mich erfüllt Besitzlosigkeit
ich bin wie ein Narr
verloren und verwirrt
Andere scheinen hell und klar
ich scheine dunkel und trübe
Andere scheinen klug und erleuchtet
ich scheine dumm und umnachtet
schwankend wie das Meer
haltlos wie der Wind
Andere sind geschäftig
ich bin fern wie ein Einsiedler
Ich bin anders als die andern
mich ernährt die Große Mutter
guan
Hörtip: Photek - 'Lost Blue Heaven' ('Solaris' - 2000)
(Neufassung: Bodo Kirchner - 2000)
9. Von der Gefahr des Erfolgs
Besser ein Gefäß ungefüllt lassen
als bis zum Rande füllen
Besser ein Schwert nicht schärfen
als durch Schleifen abzustumpfen
Ein Haus voller Reichtum
ist auf Dauer nicht zu schützen
Der Stolz auf Ehre und Ruhm
ist der Beginn des Unheils
Ist das Werk getan
tritt der Weise zurück
Das ist der Weg des Himmels
12. Vom Überfluss
Zuviele Farben gefährden das Sehen
Zuviele Töne töten das Hören
Zuviele Kost kostet den Geschmack
Zuviel Zerstreuung erzeugt Verwirrung
Zuviel Besitz besitzt den Besitzenden
Darum der Weise:
achtet auf das Innere
nicht auf das Äußere
Er gibt jenes auf
und erhält dieses
18. Vom Verfall
Wird der rechte Weg verlassen
entstehen Güte und Moral
Wissen und Klugheit kommen auf
und große Heuchelei folgt
Zerbricht die Eintracht der Familie
entsteht Kindespflicht und Elternliebe
Wenn das Land in Wirren und Chaos gerät
treten ergebene Staatsdiener auf
19. Von der Schlichtheit
Brich mit der Weisheit
verwerfe die Klugheit
das Volk wird vielfachen Nutzen haben
Brich mit dem Wohlwollen
verwerfe die Pflichten
das Volk wird wie eine Familie sein
Brich mit der Geschicklichkeit
verwerfe den Vorteil
Räuber und Diebe werden verschwinden
Diese Drei sind äußerlich
für sich selbst ungenügend
Darum folge den Grundsätzen:
Erkenne das Einfache
Pflege das Schlichte
Lege die Selbstsucht ab
Mäßige das Verlangen
20. Von der Freiheit
Gib das Wissen auf
Sei ohne Angst
Gibt es einen Unterschied zwischen Ja und Nein?
Gibt es einen Unterschied zwischen Gut und Böse?
Muss ich fürchten, was alle fürchten?
Welch ein Unsinn !
Die Masse freut sich am Tieropfer
und im Frühling am Besteigen der Berge
Ich allein bleibe still, ohne Schicksal
wie ein neugeborenes Kind
wie einer ohne Heimat
Andere besitzen in Fülle
mich erfüllt Besitzlosigkeit
ich bin wie ein Narr
verloren und verwirrt
Andere scheinen hell und klar
ich scheine dunkel und trübe
Andere scheinen klug und erleuchtet
ich scheine dumm und umnachtet
schwankend wie das Meer
haltlos wie der Wind
Andere sind geschäftig
ich bin fern wie ein Einsiedler
Ich bin anders als die andern
mich ernährt die Große Mutter
guan
Hörtip: Photek - 'Lost Blue Heaven' ('Solaris' - 2000)
Sehr fein!
Wie auch immer, jetzt hab ichs plötzlich gelesen und wollte nur mal sagen dass ich diese Worte absolut wertvoll finde...Ich sach ja immer : Ja ja, die Asiaten, die ham dat drauf, nech?
... haste gut erkannt! ;o)
Kirchen und Heiligkeiten sind verschimmelnde Götzenbilder heutiger und noch kommender Tage, die (aufgrund ihrer reaktionären Sichtweisen) ins Reich der Vergangenheit gehören. Und Verbundenheit mit der Natur ist das letzte, was jenen Götzen mit ihrem scheinheiligen Heiligenschein noch wirklich heilig scheint... ;o)