Aus den Illuminati-Papieren (2)


Armut macht uns alle zu Feiglingen.

Der Staat erschuf die Armut, indem er die Gesellschaft in unterschiedliche Klassen von Privilegierten und Nichtprivilegierten spaltete.

Jedes Jahrzehnt werden weniger Leute einen Job haben und mehr Menschen von der Sozialfürsorge unterstützt werden.

Konservative behaupten, dass es gefährlich sei, irgendeiner Gruppe zuviel politische Macht zu geben. Liberale sagen, dass es gefährlich sei, irgendeiner Gruppe zuviel wirtschaftliche Macht zu geben. Beide haben recht.

Mut ist eine Gewohnheit wie jede andere. Dasselbe gilt für Feigheit.



Hörtip: Jethro Tull - Christmas Album (2003)

Armut

macht nicht zwingend feige und Mut mag eine Gewohnheit sein, aber so er das ist, resultiert er aus nataler Prägung. Mutige gibt es unter Reichen wie Armen - und es bleibt anzumerken, dass, wird die Armut auf eine bedrohliche Weise ausweglos, die Eskalation folgt - und Revolutionäre sind m. E. nie feige gewesen. Jedenfalls nicht zum Zeitpunkt des Ausbruches einer Revolution.
Opportunismus aber ist eine Krankheit - eine deutsche hinzu.

und eine alte, längst "kultivierte" krankheit, mithin als schilcht: opportunsimus ist die normalität.
woran messen wir da eigentlich dauernd? an welchem idealismus?
wieso glauben die deutschen eigentlich immer, diese tugenden "feige", "opportunistisch" sind speziell deutsche? gibts doch überall in der industrialisierten, "zivilisierten" welt. die deutschen sind nicht schlechter als der rest.

Mitnichten sind sie schlechter als der Rest.

Aber gebeugter im Sinne von: kulturell wurzelloser.
Als Nichtdeutsche kann ich mir in Deutschland herausnehmen, von deutschkultureller Identität (oder deren Mangel) zu sprechen, o h n e dass man mir sofort eine politische Meinung unterstellt, die im radikal-rechten Spektrum angesiedelt wäre. Der Opportunismus der Deutschen hat eben diese andere Ursache. Wo andernorts Mittel zum Zweck, ist er hierzulande Lebenshaltung. In Ermangelung von Alternativen.

wieso kulturell wurzelloser als andere? wegen hitler? was ist da mit den österreichern? oder den us-amerikanern? letztere sind wirklich kulturell wurzellos, und doch sind sie die speerspitze der neuen debilen weltkultur: dumm und dümmer. kulturlosigkeit als hervorragende kultureigenschaft. große einzelpersönlichkeiten, immer ohne folgen für die kultur, natürlich ausgenommen. ach, was bin ich für ein pessimist ...

ja.

Die Reproduktion des Traumas ist überall gleichbleibend. Das Thema ist sensibel und ich möchte nicht mißverstanden werden.
Mir geht es vornehmlich um das, was man als eine gesunde oder normale völkische Identität bezeichnen könnte. Dabei handelt es sich eigentlich immer um Prinzipien, die Ideale darstellen (natrülich ist die Realität vom Ideal nicht selten himmelweit entfernt, aber das ist nicht der Punkt). Das außerordentliche Phänomen in Deutschland ist, dass es als unschicklich gilt, "stolz" auf Deutschland zu sein - ganz so, als hätte dieses Land außer dem Holocaust und dem Dritten Reich nichts hervorgebracht (die Italiener haben sich da ganz anders positioniert - als Volksidentität, weil deren Mentalität eine vitale und keine mentale ist). Nun ist es überall in der Welt normal, einen gewissen neutralen "Stolz" auf die eigene kulturelle Identität zu haben. Im Grunde wäre dieser, philosophisch betrachtet, irrelevant. Soziologisch aber ist er das nicht, wie die Erfahrung zeigt.

Der Deutsche schlechthin empfindet sich nich als Deutscher. Ich spreche hier nicht von Extremismen, die überall auf der Welt ihre stinkenden, menschenverachtenden Geschwüre gebildet haben und noch bilden. Sondern von einem Zugehörigkeitsempfinden zu einer bestimmten Kultur. Alles, wofür Deutschland vor dem Dritten Reich galt - und fragen Sie bspw. mal einen germanophilen Kroaten, warum er germanophil ist, von ihm bekommen Sie die gleiche Antwort - ist nicht mehr Teil eines völkischen Bewußtsteins im Sinne einer kulturellen Verwurzelung: Der Humanismus, Die Weimarer Klassik, die Philosophie, die herausragenden Werke großer Denker. Literatur und Philosophie haben ihre kulturelle Leitfunktion schon lange eingebüßt.
Der Deutsche, so man eine solche Verallgemeinerung heranzieht, ist nach wie vor ein mentales Wesen: Er überdenkt, ist bereit, andere Standpunkte zu akzeptieren, er reflektiert. Anders als bspw. der Amerikaner macht er sein Wahlkreuz nach einem Parteiprogramm und nicht, weil der eine Kandidat auf die Jagd geht und der andere nicht. Er ist ineteressiert an Inhalten, ganz nach der geisteswissenschaftlichen Tradition, in der dieses Land lange stand.

Ich garantiere ihnen, dass die radikale Rechte sehr viel weniger Zulauf von Jugendlichen hätte, wäre ein stärkeres Bewußtsein für diese Tradition gegeben. Alles, wofür diese Tradition steht, tritt zudem konträr gegen das, was im Moment die Gesellschaft bedroht: Der Raubtierkapitlaismus, die Neufeudalisierung der Welt und das Brechen von Völkerrecht seitens der bis an die Zähne bewaffneten und sich im permanenten Kriegszustand befindenden USA. Stellen Sie sich vor, hier wären lauter Franzosen mit dieser Tradition und einer völkischen Identität in ihr. Dann wissen Sie, was ich meine.
Mir geht es mitnichten darum, die Greuel des Dritten Reiches zu beschönigen - ganz im Gegenteil. Sie sollten Mahnmal sein, nicht aber ein politischer Knebel für Deutschland. Denn dass Möllemanns Kritik an Israels vorgehen in Palästina berechtigt war, steht außer Zweifel. Jeder Andere hätte sie äußern dürfen, nur Möllemann halt nicht. Weil er Deutscher war? Da ist es, das Geschwür: Mir geht es um den Umgang mit Traumata an sich. Denn ein kleingehaltenes und - im Falle Deutschlands - selbstgeißelndes Volk hat keine Zukunftsperspektive. Dafür aber Verbote, Tabus und andere Unausgesprochenheiten, die immer den besten Nährboden für Radikalismus geboten haben.

Bei den Amerikanern ist die Wurzellosigkeit Wurzel. Ihre kulturelle Identität beziehen sie aus der Unabhängigkeit als Leitbild. Die Österreicher sind mir suspekt ;-)

uii...

(...wo finde ich denn hier jetzt gerade den einstieg? - darf ich mich eben ein bissel einmischen? ;o)

ich finde, dass 'armut uns alle zu feiglingen macht', ist tatsächlich etwas sehr pauschal ausgedrückt. aber genau das ist auch zweck dieser aussage: es soll uns zum denken anregen. - richtiger wäre für mich natürlich die kernaussage, wenn 'armut uns alle, aufgrund der umstände, vom geld abhängig sein zu sollen (münzprägungsmonopol), zu feiglingen machen kann'. denn daran ist nicht zu deuteln: geld ist ein systemfehler, wie es keinen anderen in dieser gesellschaft gibt (verknüpft mit diesem unsäglich-tödlichen positiv-zinseszinseszins). und dieser abhängigkeit müssen wir uns ein-für-allemal entledigen! - aber lasst uns das nicht so zerreden, denn im kern ist die sache ja klar: unfreiheit kommt erst durch das kapital, welches ungleich verteilt ist...

ferro, wir müssen uns nicht an irgendwelchen 'idealismen' reiben, weil das nur denen nützt, welche auch einen nutzen davon haben: die anderen, nicht wir! - ich halte also auch überhaupt nichts von ideologien, denn diese zerstören das geradlinige denken und bewusstsein, etwas verändern zu können, zu wollen. aber genau dort wird angesetzt werden müssen, wenn wir erst dadurch zu feiglingen geworden sein sollten, dass ideologien uns dazu gebracht haben. und der weit verbreitete 'opportunismus' ist zwar alltäglichkeit, muss es ja aber nicht unbedingt bleiben, weil wir selber sehen und denken können (*hoppla* das geht so ganz ohne ideologien? *g*)! - und daher ist eine permanente haltung, zu glauben, dass wir alle es nicht besser könnten (infiltration durch das kapital?!), ziemlich fatal, denn sie macht diese unfreiheit erst wirklich möglich: diese "ismen & beschissmen" machen uns erst so richtig unfrei! - das sollten wir ändern. und dies beginnt allerdings auch erst mit dem bewusstsein, es wirklich ändern zu können (nochmal mein verweis auf den krieger)!

"ach, was bin ich für ein pessimist..." - genau: ohne worte... .o)

zu source'ns aussagen komme ich gleich.

die österreicher haben genauswenig wurzel wie die deutschen, sie haben nur mehr humor und sind anschmiegsamer: im arschkriechen und kulturverachten (man denke nur an das bestehende mozartjahr). diese österr. scheinidentität zeugt von einer kollektiven bewußtheit, die noch nicht einmal in die krise gekommen ist, die deutschland niederdrückt. möglicherweise werden die österreicher auch gar nie in die krise kommen, weil sie keinen solchen "stolz" hatten/haben wie die deutschen. die österreichische art und weise ist viel weniger berechenbar und schwerer zu durchschauen als die deutsche. (vielleicht könnte man sagen: sie ist ungenauer, unsauberer.)
aber eigentlich wollte ich was anders sagen. der zweite weltkrieg und die 10 jahre davor waren tatsächlich eine so vollkommene zerstörung all dessen, was vorher die idetität der deutschen ausmachte, daß in den jahren nach 45, mit marshallplan und amerikanischer "umerziehung" wirklich sehr sehr wenig vom alten geist deutschlands übrig geblieben war (die amerikaner hatten auch kein interessen an der deutschen kultur, nur an der wiedererstarkenden wirtschaft.) und ist. der kulturphilosoph george steiner hat da eine sehr erschreckende theorie, warum der humanismus gescheitert ist. aber sie passt doch irgendwie in diese beschreibung der kulturellen tabula rasa hinein, die in deutschland damals stattgefunden hatte. wir tun uns jetzt sehr schwer, das alles zu beurteilen: ist es ein verlust, oder ist es gut so - oft neige ich doch zu letzterem, bei aller bewunderung und verehrung großer deustchen geister, auch der einstigen naturwissenschaftlichen weltspitze durch die physiker und ingenieure des 20. jhdts. weil eben - frei nach hermann hesse, dem letzten romatiker - der eine welt zerstören muß, der geboren werden will ("demian"). damit meine ich, daß es seine zeit dauert, bis das alles verarbeitet ist, und diese krise notwendig ist, um einen neuen, hoffentlich eigenen standpunkt und eine neue eigene identität hervorzubringen, die diese katastrophen verarbeitet und integriert hat. daß es meist rechte politiker sind, die diesen preoeß hemmen, ja ihm entgegenarbeiten wollen, aber dabei doch mehr für diese aufarbeitung tun als sie wollten, scheint die ironie der geschichte zu sein.
man braucht mut, um vorwärtszukommen; und den willen, weiterzuleben. wer nur weitervegetieren will, wird "amerikanisch", salopp gesprochen.
ja, es ist ein sehr schwieriges thema. und auch wir österreicher sind mitten drinnen in diesem prozeß

@guanako: hitler wollte deutschland und wen auch immer ebenfalls aus der abhängigkeit des kapitals befreien, das sollte man nicht vergessen. ich meine damit: die dinge sind viel schwieriger und komplexer, als sie im ersten erkenntniseifer erscheinen. und die menschliche natur ist abgründig, und nur in den seltensten fällen intellektuell. was die große zahl der menschen betrifft, des volkes, der wähler: sie ist nicht intellektuell. niemals. sie ist emotional, leicht zu beeinflussen mit ideal und ideologie. mit reizwörtern; und indem man den menschen bildung vorenthält (vielleicht meinten sie das auch, source?), wie die tendenz in österreich: nur mehr die sollen studieren können, die das nötige kleingeld dafür haben (feudal), und das studium soll nur der berufsausbildung dienen, nicht der bildung (verblödung). dabei ist letztere so wichtig, um beurteilen zu können, was sich rund um uns und auf der ganzen erde eigentlich abspielt und abgespielt hat. das aber kann nicht im interesse von regierungen sein, die sklaven heranzüchten wollen, die am arbeitsmarkt verheizbar sind.
was mich pessimsitisch macht, ist die gier und der egoismus des menschen. wenns drauf ankommt, holt sich jeder seine eigenen kartoffeln aus dem feuer. solidarität gibt es nicht (mehr?). und weil eben homo homini lupus est, scheinen wir mehr an dem fortdauern der sklaverei und bevormundung/demütigung interessiert zu sein als an einem wirklich freien, eigenverantwortlichen leben.
wie dieses ururalte trauma aufzuarbeiten ist, das frage ich mich seit jahren, und die anwort macht mich eben - pessimistisch.

ich weiss (und ich habe sowas auch sehr wohl registriert). aber hitler war einer dieser üblen primaten, welcher tod über die menschen gebracht hatte - ein beschissener massenmörder! mehr ist er in meinen augen nicht gewesen. und hey: warum sollte man ihm auch irgendetwas zugutehalten wollen, der europa dergestalt in ein desaster geführt hat (nachfolgend auch die alliierten 'freunde'!), welches, als problem an sich betrachtet, ganz anders hätte geregelt werden müssen - durch aufklärung (*hoppla* da sind wir schon wieder beim humanismus), einer progressiven art des bewusstseins und der offenen anwendung dessen...

nachtrag: deinen pessimismus teile ich nicht. warum? weil für mich da keine veranlassung besteht, zu glauben, dass alles schlecht bleiben muss. und weil ich denke, dass die "unintellektuelle" 'masse' auch im positiven bereich bewegbar ist - ausserhalb von ideologien!

@source:
mit dem begriff des "völkischen" würde ich lieber doch etwas vorsichtig sein (liess ich ja gestern auch schon anklingen). alles an wortwahl wurde in D negativ besetzt, auch begriffe wie "sozial" oder "ethisch" und noch andere. aber ich glaube, dass ich weiss, worauf es hinauslaufen soll. und ich teile die meinung dahingehend, dass der knebel straff sitzt - zu straff, so dass man als deutscher kaum noch atmen kann, wenn man einfach klar seine kritische meinung sagt. (ich oute mich jetzt einfach mal als 'alter südschwede' und streife mein deutschsein ab, weil ich schlicht nur weltmensch bin und war, kein verwurzelter mit 'nationalgefühl und trallala'...)

es ist richtig, dass die 'humanlehre' versagt hatte. - warum? sie war zu theoretisch, kaum anwendbar im realen rahmen. und wenn doch, so war sie nicht auf die realitäten abgestimmt (was bedauerlich ist, bedauerlich war). das problem ist ziemlich elementarer art: geld regiert die welt! falsches geld - gedrucktes klopapier - münzprägungsmonopol (monopolkapitalismus)! dieses "geld" ist nichts wert, weil es nicht einmal an werte gebunden ist. und der positive zinseszins tut noch sein übriges dazu...

das spiel der mächte (sie werden von uns gewährt, solange wir nicht widersprechen!) ist der schlüssel. wenn dieses spiel gebrochen wird, ist es wie mit einer befreiung von den herkömmlichen zuständen. überall in der welt wird dieser kapitalismus konterkariert, america & u.k. stehen als beispiel für eine tödliche maschinerie, welche uns vom diesseits befreien möchte. daran lasse ich keinen zweifel, dass dem wirklich so ist!
auch israel ist ein ganz spezieller fall, der unbedingt sofort geklärt (uno-neuordnung sowie raus aus new york, rein nach oslo? weg von america!) werden muss - die isr. regierung gebährdet sich ebenso, wie die schlächter auf einem schlachtfeld! und ich kann nur hoffen, dass die israelis endlich ebenso zahlreich wach werden, und sich endlich ihrer fasch. sharon-regierung entledigen, bevor der nächste wahnsinn losgetreten wird (Iran). - zweifellos hatte möllemann in der hinsicht recht gehabt, dass die fortgesetzte kriegsführung gegen palästina menschenrechtswidrige untaten waren bzw. sind, und diese kriegsführung umgehend beendet werden muss. und zweifellos hat auch neudeck recht, wenn er sagt, dass man in deutschland zu feige sei, die berechtigte kritik nicht anbringen zu können, aus angst, sich via seiner aufrechten meinung in gefährliches fahrwasser zu begeben und umgehend als 'antisemit' (obwohl man definitiv keiner ist!) denunziert zu werden. auf die frage nach der positionierung der kirchen will ich gar nicht erst zu sprechen kommen müssen, diese story ist ein ganz eigenes kapitel. - ideologien (auch monotheistische religionsansätze) halten immer dafür her, die keulen schwingen zu können. ein weiterer grund, diesen ismen endgültig zu entsagen, diesen einfach den rücken zu kehren - möglichst zahlreich!

Neudeck sagte: "Feigheit ist der Deutschen, meines Volkes, schlimmster Erbteil." - und damit hat er recht! diese feigheit speist sich aus einem installierten ideologiegestützten system, dessen elende drecksfratze wir tagtäglich vor unseren eigenen augen haben. aber wir ändern einfach nichts daran, aus purer dummheit, sondern lassen diese intelligenten dummbeutel einfach so weitermachen, ihr tödliches werk verrichtend. - und das muss beendet werden, bevor es uns beendet - ganz ohne ideologie...

(: nochmals meinen glückwunsch! :)

@feromonte

Vielleicht bin ich auf diesem Auge blind aber ich sehe den Prozess einfach nicht. Vielleicht bin ich ebenso einfach der deutschen Mentalität sowohl fern genug durch ein mediterranes Genom als auch nah genug durch ein Aufwachsen in dieser Kultur, als Bildung bspw. noch ernstzunehmendes Staatsziel war, um einen objektiveren Standpunkt zu haben. Vielleicht. Ich neige dazu, "Völker" als Organismen zu betrachten, gleich Individuen manchmal sogar. Und ein starkes Individuum, eines, das authentisch ist, neigt sehr viel weniger zu Extremen oder zu unaugeglichenen Handlungen an sich denn ein zerrüttetes, traumatisiertes Individuum.
Sie haben natürlich Recht mit ihrer Frage in Ihrem ersten Posting, an welchen Idealen wir eigentlich messen. Andererseits muss ich die Frage aufwerfen, wo die Ideale hin sind, die dieses Land kennzeichneten und viele Menschen dieses Landes immer noch kennzeichnen. Als Nichtdeutsche muss ich diese Fragen stellen, nicht nur, weil ich mitten unter Menschen lebe, deren kulturelle Entwurzelung mir so eklatant ins Auge fällt, dass ich es nicht ignorieren kann. Es ist im persönlichen Bereich auch ein kardinale Frage, denn ich habe mich entschlossen, in Deutschland zu leben und das beinhaltet Mitverantwortung. Persönlich verdanke ich Deutschland viel, nicht nur meine Bildung. Die Deutschen mögen ihre Fehler haben aber unter ihnen zu leben war nie beklemmend. Ganz im Gegenteil. Soviel aber nur am Rande zu durchaus persönlichen Motivationen, die einfließen.

Ich empfinde es als Verlust. Nicht im Detail, nicht die preußische Obrigkeitshörigkeit, das stramme Militär und andere Dinge, die ebenfalls mit Vorkriegsdeutschland assoziiert werden. Aber ein Wesen ohne Wurzeln kann nicht überleben. Wie Sie richtig bemerken, ist die "Amerikanisierung" der Gesellschaft fatal - ich frage Sie: Wer könnte sich im europäischen Raum dem besser widersetzen als Deutschland? Den Humanismus empfinde ich nicht als gescheitert, wiewohl Sozialabbau und Ellenbogendenken, mangelnde Solidarität und ein Klima des jeder-gegen-jeden derzeit den Anschein erwecken. Auch stimme ich Ihnen zu, dass ein Trauma integriert werden muss. Aber ein "neues Selbstbewußtsein" hat keine Chance, solange sich jedeR Deutsche - selbst die, die es leugnen - meint schämen zu müssen für seine völkische Identität. Deutsch sein als Fluch. Deutsch sein als Schande. Kein guter Nährboden für das, was Sie neues Selbstbewußtsein nennen. Ein Selbst, ob völkisch oder individuell, ist immer mehr als die Summe seiner Teile und besteht immer auch aus Vergangenheit und Gegenwart mit Optionen auf die Zukunft. Solange Gegenwart aber nicht zugelassen wird, solange Vergangenheit zur Bewußtseinsgegenwart für die Menschen doktriniert wird, kann keine Zukunftsvision entstehen. Ganz im Gegenteil: Die nachfolgenden Generationen, durch historische "Entfernung" verunsichert, haben - zu Recht - Unbehagen beim völkischen Kainsmal, das auf ihre Stirne gedrückt werden soll, sobald sie den ersten Atemzug tun. Sie suchen Alternativen, als Heranwachsende erst einmal sich selbst - und sie suchen Ideale. Identifikationspunkte. Wenn wir klug sind, geben wir sie ihnen - und sagen ihnen, das der Humanismus nicht gescheitert ist, solange auch nur ein Mensch überzeugt ist von dessen Prinzipien.

Nachtrag zu Österreich. Suspekt war eine scherzhafte Anmerkung. Tatsächlich habe ich einfach zu wenig Einblick; die Österreicher, die ich kenne, sehe ich eher selten und sie gehören sicher nicht einem repränsentativen Volksdurchschnitt an. Ich lebte einige kurze Monate in Wien, was aber nicht ausreicht, mir ein Bild zu machen und zudem auch schon ewig her ist. In Bezug auf das Mozartjahr besteht aber Konsens: Bigott.

@ guan

Siehst Du? Du ermahnst mich, mit dem Wort "völkisch" vorsichtig zu sein. Ganz so, als sei es das Wort, das die Denke mache und nicht umgekehrt. Als habe das Wort ohne Zutun von Menschen gemordet. Aber dem ist nicht so. Der Knebel sitzt straff, sagst Du - und demonstrierst es prompt.
Auf einem anderen Blog schrieb ich einmal, dass es dumm ist, Messer zu verbieten, nur weil ein Psychopath damit jemanden umgebracht haben mag. Die Zensur der Sprache ist ebenso gefährlich.
Völker h a b e n Identitäten, eine Annäherung an ein Bürger-der-Galaxis-Empfinden ist wünschens- und erstrebenswert, aber es ist ein Prozeß, ein Evolutionsschritt und kann nicht verordnet werden, ohne dass man den fatalen Fehler begeht, die Realität auszusperren.
Der Geldansatz, den Du vorschlägst, scheint logisch, ist aber weitaus mehr gescheitert als der Humanismus. Der Kommunismus ist gescheitert, der Sozialismus ist gescheitert - eben an dem Aussperren der Realität, am Nichtberücksichtigen der Entwicklungsstufe der Menschen, die eben n i c h t auf dem Niveau ist, das erforderlich wäre, damit solche Systeme funktionieren.

Das Geld als solches abzuschaffen ist derzeit Utopia. Derzeit. Aber die ersten Schritte machen, das Bewußtsein in Bezug auf Geld zu ändern, ist greifbar. Ich widerspreche nicht: Die Ansätze des Humanismus mögen zu Beginn ebenfalls utopisch und zu theoretisch gewesen sein. Aber wir haben heute den Vorteil, dass einige Jahre ins Land gingen und wir Praxis gewonnen haben. Es i s t möglich und ich weigere mich, die Prinzipien des Humanismus an marktwirtschaftliche oder sogar existentielle angebliche Notwendigkeiten zu verhökern. Da mache ich nicht mit. Die Materie hat ihre eigenen Gesetze, und den Geist in sie zu bringen ist ein langwieriger Prozeß. Zuweilen ist sie aber von ihm beseelter als wir - nur wir haben verlernt, hinzusehen. Aber es sind immer Prozesse auf lange Sicht. Ein Sokrates hat mit eben Geist und der Demonstration der wahren Macht des Wortes die Welt mehr beeinflusst als jeder Tyrann es je vermochte, vermag oder vermögen wird.
Ich bleibe ergo bei "völkisch" :-)
Nachtrag: Feigheit der Deutschen Erbgut? Mitnichten.

[Merci. Ich geniesse grade meinen Geburtstag beim Bloggen und einem Glas Sekt :-)]

@guan:
pessimismus, weil die menschheit noch nie etwas "dazugelernt" hat. und heute haben die mächtigen mittel in der hand (und diese leute sind keine humanisten), die keine der geschichte bekannte generation vor ihnen ihn händen hatte. und diese mittel setzen sie auch ein, wie wir sehen.
ich würde gerne glauben wollen, daß wir eine bessere zukunft vor uns haben. aber gerade die EU, wie sie jetzt installiert ist und arbeitet, zerstört jeden glaubens- und hoffnungsansatz wöchentlich bei mir. sie scheint mir ein moloch von der art der UNO zu sein, eine geldvernichtungsmaschine, ein job- und bürokratiemoloch, in dem menschen die entscheidungen treffen, die weitab jeder realen basis denken und handeln. nein, kein grund für hoffnung. keiner. und mitten drinnen die gutmenschen, die sich als schwätzer mißbrauchen lassen, auch wieder für ein gehalt, für das es sich offenbar lohnt die demokratenrolle zu spielen. pfui.

@source:
und im scheinbaren widerspruch den dem, was ich grade guan sagte:
ich m u s s daran glauben, daß diese bildung eines neues bewußtseins ein prozeß ist, dessen früchte hoffentlich irgendeines tages sichtbar werden können. ich glaube es, weil die natur generell aus prozeßen und metamorphosen besteht, und imme rnur in zyklischen intervallen sichtbar wird, was lange zeit vorher unsichbar war und in unsichbarkeit vorbereitet wurde und gären musste ...
die identität von völkern wurde doch auch erst geschaffen, indem man die nationalstaaten aus der taufe hob. damals hatte das "sinn", so konnten die machthaber ihre wahnsinnigen schlachten und kriege führen, und sich humanismus und aufklärung als kind der unterdrückung und des blutzolles in den köpfen weniger geister destillieren; heute sind nationalstaaten ein dringend auszuwechselndes auslaufmodell, oder besser das damit verbundene nationalbewußtsein, die identität. so können wir nicht weitermachen. so endet alles in einem globalen blutbad. wir müssen uns jetzt über etwas anderes definieren, als unsere völkische oder staatliche zugehörigkeit. welche parameter könnten das sein, die jetzt identitätsstiftend wirken sollen? es müsste einmal das bewußtsein sein, daß wir alle im selben boot sitzen, daß die erde ein lebender organismus ist, den man nicht rücksichtlos ausbeuten und zerstören darf. eine art ökologisches bewußtsein also. dann eine art ökonomisches bewußtsein in der hinsicht, daß wir und unsere wirtschaften alle voneinander abhängig sind, und wir gut leben können auf der erde, wenn wir in frieden zusammenarbeiten. das neue daran ist, daß in dieser vorstellung das alles freiweillig und auf dem boden der gleichberechtigung geschehen soll: also keine neoliberalistischen strukturen und wahnanfälle, keine megakonzerne mit brutaler gewinnoptimierung und all den ganzen irrsinn, der sich seit längerem abspielt, sondern die wirtschaft soll uns dienen, für uns dasein. das bewußtsein außerdem, daß kriege keine konfliktlösungsmöglichkeit darstellen, und das wir alle für das elend afrikas genauso verantwortlich sind wie für den irakkrieg ... und sehen sie, ich rede wie ein utopist, ein träumer, der eine gute und bessere welt erträumt.
deshalb denke ich manchmal, daß ich dem bildungsbürgertum der vorkriegszeit nicht nachweine. das geistige und die inhalte des "alten" bildungsgutes und der "alten kultur" geht uns niemals verloren ("haben sie shakespeare im klingonischen original gelesen?", wie es in einem der star trek- kinofilme heißt), wir müssen nur darum kämpfen, daß wir uns in den schulen auch damit befassen dürfen, daß geisteswissenschaftliche fächer auch weiterhin an den universitäten studiert werden können, und nciht als wirtschaftlich irrelevante orchideenfächer verschwinden, weil die entsprechenden regierungen so denken, unter welchem einfluß sie jetzt auch stehen mögen. (frau gehrer, unsere österr. bildungsministerin seit viel zu vielen jahren, braucht beispielsweise gar keinen einfluß, sie ist so naturdumm, daß es genügt, wenn sie ganz normalen umgamg mit medien und bekannten hat, um auf ideen zu kommen, die einem die haare zu berge stehen lassen.) und wenn wir das nicht erreichen, wird es eben als untergrund-bildungsgut weiterexistieren, so wie das geistige erbe roms und griechenlands das mittelalter in klöstern überdauert hat.
mein glaube und meine sehnsucht hat aber nur insofern etwas mit der wirklichkeit zu tun, die wir gerade erleben, als er eben aus dem verlogenen irrsinn und den folgen diese irrsinns gespeist wird:
wo schatten ist, da ist licht; wäre alles gut, hätte ich keine sehnsüchte dieser art.
das ist zwar traurig, aber so ist es eben. und vielleicht war es immer schon so hier auf der erde.
es waren immer nur die menschen, die hartnäckig weitergeträumt oder geglaubt oder sich gesehnt haben, die ein winziges stückchen dazubeigetragen haben, daß sich momentane untragbare zustände verbessert haben - und wenn es nur im kleinen kreis der menschen ist, mit denen sie in berührung kamen. große geister sind selten, genies noch seltener. umso mehr lieben wir sie, und bewundern sie, und weinen ihretwegen.
(auch von mir: alles gute zum burzeltag!)

@ ferromonte

Ich stimme Ihnen in fast allem, das Sie in Ihrem letzten Beitrag aussprechen, zu.
Zwei Dinge aber: Mit völkischer Identität bezog ich mich nicht auf Nationalstaaten, denn eben diese sind hybride Konstrukte, die oft mehr als ein Volk umfassen und eben n i c h t eine kulturell gewachsene Gemeinsamkeit bezeichnen (Wie am Beispiel Ex-Jugoslawiens, der UdSSR usw. zu sehen, überstehen solche aufgepropften Konstrukte auch selten längere Zeitperioden). Völkische Identität, wie ich sie meine, ist so alt wie der Mensch - sie begann bei den Sippen und Stämmen. Ein Apache hatte sehr wohl eine völkische Identität, ohne je zu einer Nation gehört zu haben, ein solches Modell war ihm auch fremd.
Natürlich muss eine völkische Identität heute eine andere Form von Integral sein, aber nicht destotrotz ist sie ganz und gar nicht überflüssig, sondern m. E. sogar notwendig für ein gesundes Miteinander. Multikulturell. Nicht uni-form.

Ja, auf lange Sicht gesehen ist Geist unzerstörbar - im Gegensatz zu seinen Wirten.
"Fürchte dich nicht. Was nicht ist, war noch nie und wird niemals existieren.
Was ist, existierte schon immer und kann nicht vernichtet werden". (Bhagawad Gita)
Und ja: Evolution und Entwicklung s i n d Prozesse; nach Leary bspw. war die Bildung von hochindustrialisierten Nationalstaaten evolutionär "notwendig", weil nur diese die enormen Ressourcen zur Verfügung haben, welche den nächsten evolutionären Schritt für die Menschheit vorbereiten können: Den Schritt in den Weltraum. Aber:
Grade w e i l es Prozesse sind und nicht alles in sprunghaften Mutationen geschieht, sind die Übergänge und ihre Gestaltung so wichtig. Wenn Sie als Fisch an Land herumlaufen wollen, ist es nicht nur wichtig, ein paar Wirbel und Füsse zu entwickeln. Lungen sollten sie auch haben, sonst wird das nichts. Und eben w e i l die völkische und kulturelle Identität so alt wie die Menschheit ist, bringt es auch nichts, das Stammhirn abzulegen. Sie können es ohnehin nicht amputieren. Die Japaner werden immer Japaner bleiben und sollen es auch - wie öde und fad wäre diese Welt, wären alle Menschen gleich (Japaner im Sinne von: Kultur, nicht von: Genom. In 300 Jahren mag die genetische Vermischung ohnehin so weit fortgeschritten sein, dass es nur noch um die Benennung von Kultur geht - was eine gute Sache wäre).. Meine Zukunftsvision ähnelt der Ihren: Nur mit Bildung/Wissen ist dem Moloch beizukommen, der die Welt zu verschlingen droht. Und in einer Multikulturellen Gesellschaft ist Gleichberechtigung maßgebend - aber es ist halt M u l t i, nicht U n i.

Zur zweiten Abweichung meiner Sichtweise: Krieg ist selbstverständlich keine Methode zur Konfliktlösung aber er ist zuweilen das allerletzte Mittel, so traurig das auch ist. Auch hier zeigt die Realität schnell, dass Verbrechern wie Milosevc und Anderen seines Schlages nicht anders beizukommen ist. Es ist das, was sich nie ändert: Freiheit m u s s durch Macht gestützt werden, anderenfalls ist sie nur das willkommene, zahnlose Opfer für den nächsten Fressfeind, der nicht selten gar keine - oder zumindest andere - Ideale hat und der, ohne mit der Wimper zu zucken, die Welt in ein industrielles Mittelalter nebst industriellen Sklaven stürzen würde, neben denen die ehemaligen "Proletarier" wie Menschen mit exquisiten Rechten unter ebensolchen Umständen aussehen würden.
"Wehe den Kindern die in der Freiheit schlafen, die ihnen ihre Vorwäter errungen haben".
Oder, plastischer, ein Grundsatz aus dem Shao-Lin Kung-Fu:
Lieber weggehen als wehtun.
Lieber wehtun als verletzen.
Lieber verletzen als töten.
Lieber töten als getöten werden.

Widersprüchlich auch dies. Aber dies ist unsere menschliche Natur: Widersprüchlich, zum "Höchsten" wie zum "Niedersten" fähig. Es liegt an uns, sie zu harmonisieren.

Lieben Dank für die Glückwünsche

@source
das war schlicht beabsichtigt. um erkenntlich zu machen (auch für die anderen leserInnen), dass meine relative position dazu eigentlich ebenso relaxt ist, dennoch um die schwierigkeit der manipulativen begrifflichkeiten wissend. :o)

den von Dir angesprochenen evolutionsschritt sind wir alle gerade im begriff, real zu vollziehen - 'globalisierung' nennen es die wirtschaftler (und deren hörige gefolgsleute), 'weltöffnung' nenne ich es. weil es sinn macht, den bestrebungen eklatant entgegenzutreten, mit den uns möglichen mitteln. und davon haben wir sehr viele, wenn man alles mal genauer hinterfragt. die öffnung auf allen ebenen bietet uns unermessliche wege, wenn wir sie nur selbst steuern könnten (und da müssen wir letztlich auch sehr schnell hinkommen). aber dazu gehört die 'enthebung der macht' sowie der massvolle umgang mit selbiger unsererseits. und da sind nun auch all die philosophen, denker und koordinierer gefragt, die ein offenes lebensmodell für alle in der welt befürworten. - völker (im sinne von verbänden) haben nun die grosse aufgabe, sich dezentral zu verbinden, friedvoll aufeinander zuzugehen (nur als beispiel: israel-palästina-konflikt oder die zypern-frage), sich ernsthaft konstruktiv und im konsens befindlich mit den eigenen fragen zu beschäftigen - nicht politiker lösen diese aufgabe (das konnten die ja noch nie!), sondern wir alle, jeder einzelne von uns: jeder mit dem anderen gemeinsam...

und da taucht also auch schnell wieder die 'geld'-problematik auf: wie handelt man, wie werden zukünftig werte getauscht? wie kommt man vom "floatenden geld" weg, um überlebensfähig zu werden? und wie lässt sich eine überlebensfähigkeit auch morgen realisieren, fernab der börsen mit ihrem falschen zinssystem? - dass dieses alles nur friedlich ablaufen kann, ist notwendigkeit, um handeln zu können. und dass ein positivzins beispielsweise im islam strengstens verboten, jedoch hier im abendland (warum heisst das eigentlich so? ist das der letzte abend der kultur?) an der tagesordnung ist, spricht nicht unbedingt für 'christlich' geführte nationen westlicher prägung. - dieser geldansatz ist der eigentliche schlüssel dazu, um selbstbestimmt handeln und handel betreiben zu können. wir benötigen dezentrale vernetzungen, die sich, sozio-biologisch selbsttragend, in den alltag hineingiessen wie eine unsichtbare formel der natur. denn nur so liesse sich ein funktionelles, sich selbst erklärendes system der erhaltung unserer strukturen sowie unserer spezies, umsetzen, wenn darüber nachedacht wird, wie man schnellstens all diese schmarotzer loswerden kann...

und auch stimmt ja insgesamt sowieso etwas nicht mit diesem patriarchat (fast alles ist verrutscht; ins wanken geraten, weil es einfach schlicht nicht funktioniert?), wenn man weiss, dass allein schon durch die permanent unterschwellig vorhandene unterdrückung eines grossen teils der menschheit - den frauen - in kauf nimmt, dass diese "lebensart" nur von sehr kurzer dauer (3.000 jahre gegenüber 300.000 und mehr jahren soziologisch-intakter lebensverbände) sein kann. und da haben alle 3 monotheistischen religionsformen unglaublich gravierende probleme, diese wichtige humanistische frage überhaupt erstmal zu erkennen bzw. die abänderung von "althergebrachten normen" als überaus notwendig zu bewerten; ganz zu schweigen von einer realen möglichkeit der änderung in gleichberechtigte strukturen (weshalb ich auch immer ein fettes problem mit all den überschnappenden religionsjüngern habe *g*).

"Es i s t möglich und ich weigere mich, die Prinzipien des Humanismus an marktwirtschaftliche oder sogar existentielle angebliche Notwendigkeiten zu verhökern."

Da steh ich mit Dir völlig konform. und da sind wir wohl auch einer meinung, dass die aufgabe dessen gleichzeitig den bruch mit den wurzeln aller weltkulturen darstellen könnte. eventuell sogar den untergang der menschen nur befördern würde, was fatale konsequenzen nach sich ziehen sollte...

und ja: Feigheit ist teil der deutschen veranlagung geworden, es steckt irgendwo auch in den genen! ;o)


@ferro
warum stehen Sie tagtäglich auf? was macht Ihnen beine, zu denken, dass es (hoffentlich?) doch alles noch anders kommen könnte? und nicht nur ein wunschdenken bleiben würde? - all diese fragen masse ich mir nicht an zu stellen, Sie müssen sie sich selbst beantworten. aber zwischen den zeilen erkenne ich die hoffnungen. und das allein ist schon eine klare positionierung, die ich übrigens mit freuden zur kenntnis nehme (auch wenn manchmal Ihr pessimismus durchlinst, der einem unweigerlich im alltag am bewusstsein zu kleben scheint)...

nochwas: die EU ist bereits geschichte! das lässt sich ganz einfach daran erkennen, dass über 90 % der europäer dieses machtgebilde in dieser form vollständig ablehnen, während die (bezahlten) medien nicht müde werden, ständige fortschritte zu verkünden, die es gar nicht gibt. diese EU ist ein künstlich verordnetes konstrukt (das gespinst einiger hirnverdrehter kasperköpfe), dessen bestand die halbwertzeit eines atoms nicht einmal annähernd erreichen wird (tote materie wird nicht plötzlich lebendig). und die naturreine biophysik ist absolut nicht die 'wissenschaft' von rechenschieber-haltenden bürokraten! denn diese können nur rational denken. aber das reicht zum verständnis von natur und zukunft der menschen auf der erde bei weitem nicht aus, um überhaupt ansatzweise die komplexen verknüpfungen ergründen zu können - die werden sehr schnell ihr blaues wunder erleben, seien Sie versichert! :o)

-

(: shit, da hatten wir uns gerade kurz getroffen gehabt = gleicher zeitpunkt, während ich aber einen 'system error' erhielt und nicht kommentieren konnte :)

@ guan

Globalisierung und globales Bewußtsein bedienen sich als Begriffe zwar des gleichen Wortes, könnten aber nicht weniger miteinander zu tun haben. Letzteres wäre, wie ferromonte schon anmerkte, ökologisch - Ersteres nicht.
Mann k a n n durchaus die EU als Geschichte bezeichnen und das Geld als gescheitert - doch frage ich mich, was dies in realen Zusammenhängen in Europa ändert. Weiterhin werden EU-Richtlinien unser Leben dort bestimmen, wo sie bürokratisch greifen; weiterhin wirst Du Deine Brötchen beim Bäcker mit Euro bezahlen. Wir brauchen realistische Handlungsansätze im j e t z t - so schön Visionen von übermorgen auch sein mögen.

@source
ich sprach ja von der 'enthebung der macht' sowie dem massvollen umgang mit selbiger, die uns alle sehr sehr schnell betreffen wird. die EU geht mit heftigen schritten in eine richtung von militärdiktatur am. prägung. das muss unbedingt in den nächsten 3 jahren massiv von uns allen verhindert werden! 2007 hat D die präsidentschaft für ein halbes jahr, das erste halbjahr. und dann ist die richtige zeit dafür, unsere konkreten bedingungen vor der versammelten weltpresse in berlin aufzustellen, die bereitliegenden brüssel-gelder einzufrieren, die regionalwirtschaften (unsere basis!) prioritär zu unterstützen und für eine stabile wirtschaftliche alternativ-versorgung der bevölkerung zu sorgen. bekommen wir dies nicht hin, wird es sehr sehr ernst um uns stehen, weil sich das kapital im krieg mit uns befindet! - bis 2009 soll von EU-seite aus alles "geregelt" sein, und diese scheisse sollen wir alle obendrein auch noch mitfinanzieren...

im moment ist die EU _noch_ nicht geschichte, und noch wird diese "idee" medial hofiert. aber diese "idee" ist, so wie sie umgesetzt werden soll, schlicht falsch! - ein "europa der regionen" (schon wieder so ein bereits ideologisch vereinnahmtes wortgebilde) muss von den leuten, mit diesen zusammen gemeinsam, selbst entstehen. tut es dies nicht, bricht das lügengebäude ohnehin sehr schnell zusammen, weil es keine grundlage haben wird (siehe balkan, nord- und süditalien, catalunya & euskal herria ...), und es zersplittert sich, mit nachfolgenden kriegen. - der preis ist mir absolut zu hoch...
[lies Dich mal durch das systemfehler-forum]

ich zitiere mal den Max van der Moritz:

"Die zivile Bevölkerung hat schon zu lange unter Terrorismus zu leiden, das muss jetzt endlich aufhören. Die Beziehungen in der Menschheitsfamilie müssen neu geformt werden. Die kommenden Probleme werden nicht vom Terrorismus kommen, sondern aus dem krassen Unterschied von Arm und Reich in der Welt. Die einzige Hoffnung liegt in demokratisch legitimierter internationaler Zusammenarbeit. Wir müssen dem einseitigen Sicherheitsdenken, wo Nationalstaaten sich hinter Mauern verbarrikadieren, den Rücken kehren. Um in der Welt zu überleben, die wir selbst geschaffen haben, müssen wir lernen, neu zu denken."
die EU - in dieser form, wie sie geplant ist - wird uns, wenn wir nicht dagegen handeln werden, das genick brechen. aber die realistischen handlungsansätze sind bereits in der mache, um kurzfristig umgesetzt werden zu können, bzw. laufen momentan breit an, soweit ich es beurteilen kann...

@ferro
jetzt habe ich Sie vorher versehentlich geduzt bzw. Dich gesiezt. ich wollte nicht unhöflich sein, nur leider frequentiere ich immer wieder blogs, in denen permanent herumgesiezt wird (das hat leider abgefärbt). entschuldigung dafür... :o)

Du kannst die Macht

nicht entheben. Das ist, als wolltest Du eine Naturgewalt entheben.
Aufforderung: Ein Ablassen von den als patriarchal ( mir gefällt das Wort nicht, denn es ist unzureichend. Patriarchal ist n i c h t zwingend destruktiv, nur das virulente Patriarchat hat sich als solches erwiesen) besetzten Begriffen. Auch dem der Macht.
Am Ende steht: Macht kannst Du nicht besitzen. Auch nicht abschaffen. Du kannst ihr nur dienen. Auf diese, jene oder eine andere Wiese.
Thats all about it.

das seh ich anders.

macht wird von uns allen vergeben, verliehen. aber sie muss nicht permanent im bereich des kapitals liegen, denn das kapital selbst ist von unserem eigenen schaffen, dem geist unzähliger ingenieure, landbewirtschafter oder sonstiger spezialisten, schlicht abhängig. entziehen wir dem kapital diese macht, so ist sie machtlos! - thats it...

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