"Wenn das nicht mehr gilt, dass die Wirtschaft für den Menschen da ist, sondern der Mensch nur noch für die Wirtschaft da ist, dann ist diese Welt nicht mehr menschlich, aber sie soll menschlich sein. Darum muss die Wirtschaft für den Menschen da sein und nicht umgekehrt..."
Johannes Rau [ auf dem Weltkongress der 'Union Network International', 5. September 2001 in Berlin ]
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a.spoken.word
guanako ¤ 07.01.2006
... für einen remix noch ein paar cd's...
wäre zufällig jemand hier anwesend, der das lesen würde, und der mir freundlicherweise eventuell hätte sagen können, ob er eine der nachfolgenden cd's sein eigen nennen würde? - ein einfaches, simples
ja, möglich! reichte mir als antwort ...
(gez. DRM'sckz.)
- 'curious corn' (1997)
- 'spice doubt' (1998)
- 'waterfall cities' (1999)
- 'pyramidion' (2001)
innigen dank.
guan
ps. hätte die 2002er 'pongmasters ball', und noch etliche oz-192er, welche sich hier 'rumtummeln...
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_my.own
guanako ¤ 07.01.2006
...
Ich stellte das Radio an. Heute wollte ich einen bestimmten Sender hören, den ich aber dummerweise nicht finden konnte. Also peilte ich, ausnahmsweise, die allgemeine Weichspülsequenz an.
iKaRuS.RaDiO brachte, wie immer, erwartungsgemäss, seinen üblichen kommerziell-sülzigen Schrottsound. Schön gewürzt mit Werbung, die schon seit Menschengedenken so Scheisse war, wie Werbung irgendwie scheissemässiger kaum noch sein kann, und Kaufbefehlen, welche die Darstellung eines grossen Aberwitzes von einem 'Konsumladen Deutschland' nicht besser hätten karikatieren und adrappieren können...
Aber eines muss man denen ja wirklich lassen: Auf diese Leute war Verlass! Sie verstanden ernsthaft etwas von ihrem Geschäft mit der Desinformation: Infotainment allerhöchster Güteklasse! - Eine klar umrissene Projektierung, schlicht genial-einfaches Konzept und direkt von der heissen Nadel des Systems ins Gehirn der Leute hineinverstrahlt, mit ideologischen Geistesblitzen infiltriert und zugebrutzelt, bis der Robot nur noch mechanisch reagiert und, freiwillig, zur Fronarbeit marschiert...
"Schneller kann man jemanden so massiv nicht mehr verdummen! - Meine Hochachtung!!", meinte ich sarkastisch, zu mir selbst, und schritt, schweigend, in die Küche, um den Kaffeeautomaten mal eben 'Beine zu machen'...
Das Programm sprudelte vor sich her. Es wohnte mir bei, duschte zusammen mit mir, gurgelte mir Hals, Ohren und Hirn - kurzum: Mir wurde wieder so richtig flauschig ums Herz! So schön gewürzt mit Werbung - die noch immer so Scheisse war, wie Werbung irgendwie scheissemässiger kaum noch sein kann -, und Kaufbefehlen, welche den allergrössten Aberwitz von einem übergrossen 'Konsumladen Deutschland' nicht besser hätten adrappieren können, konnte ich mich gar nicht besser auf dieses neue Morgen vorbereiten wollen.
Ich stellte ich mich gedanklich auf diesen Tag ein, und auf die noch anliegenden Aufgaben, welche ich heute zu bewältigen hatte.
Plötzlich brach die Musik ab, ein Mikrofon wurde eingeschaltet, aus dem es zuerst rauschte, und diverse Klangkollagen hervortraten, welche an ein wildes Handgemenge um einen Moderationsstuhl erinnerten. Und tatsächlich, fast schon hektisch, schallte es aus dem Radio:
Nur WIR selbst können jetzt noch die Reissleine ziehen! -
Habt ihr das alle da draussen verstanden? -
Nur wir selbst haben JETZT unseren Arsch hochzuheben!
Damit ein LEBEN lebenswert bleiben kann, nein: besser werden MUSS!
Schlimmer kann es nur dann noch kommen, wenn man sich einfach so, jeden Tag, in sein vom System vorgegebenes Schicksal einfügt...
Aber wollen wir das WIRKLICH?
Verdammt!
Du bist Deutschland?? -
Du bist MENSCH!!!
Und ich dachte erst, ich höre nicht richtig. Aber die hell klingende Stimme des eigentlichen Moderatoren, lamentierend im Hintergrund, erinnerte doch stark an jemanden, der irritiert - und geschockt zugleich - feststellen musste, dass ihn die momentanen Vorgänge schlicht überforderten, schier überwältigten. Und das liess erahnen, dass der Tag endlich gekommen war...
~~
Atemlos, und voller Spannung im ganzen Körper, bin ich heute aufgewacht.
"Verdammt!", meinte ich: "Hab ich ES etwa schon verpasst? Den Beginn vom neuen LEBEN??"
Ich guckte aus allen beiden Fenstern hinaus in die Landschaft - aus dem im Zimmer, und dem der Küche. Aber auf der Strasse war alles ruhig - kein Mucks draussen, alles reglos und still: Die Morgendämmerung bricht langsam herein und bringt erst allmählich all die schlaftrunkenen Seelen in Schwung.
"Niemand hatte den Mai zum Friedensfest für alle deklariert? Wie dumm! Dann könnten wir auch noch den ganzen Juni hindurch, mit der ganzen Welt zusammen, Karneval auf brasilianisch feiern..." meinte ich zu mir, mich verdutzt, in Gedanken, fragend.
Ich kratzte mich verschlafen am Hinterkopf und entstieg meinem warmen Bett.
"Wirklich NIEMAND??", fragte ich mich noch auf meinem Gang ins Bad...
Es ist Samstag früh.
Ich habe einen Zahnarzttermin.
Und bekomme, sehr wahrscheinlich bald, die Rechnung für den neuen Zahn offeriert, den ich mir vielleicht gar nicht mehr leisten kann, weil unverfrorene Diebe ihr unverrichtetes Werk vollbringen!
Das Leben schmerzt.
Und es scherzt,
nur so vor sich hin... -
Danke Deutschland!!
Ich weiss wieder
wer ich
wirklich
bin...
guan
Hörtip: Ozric Tentacles - 'The Hidden Step' ('The Hidden Step' - 2000 // 7:46 min)
...und jetzt hör ich: Ozric Tentacles - 'Yoy Mandala' ('Swirly Termination' - 2000 // 11:51 min)
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.evo.lution.radio
guanako ¤ 07.01.2006
Wem 'Erosa' noch kein Begriff sein sollte **ab 18! ;oP**, dem würde ich empfehlen, einen Blick zu riskieren. Und uns allen ist doch klar, dass nur so das Leben lebenswert erscheint! Oder etwa nicht??! ;o)
Online-Magazin für Erotische Literatur
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_my.own
guanako ¤ 05.01.2006
das schlachtfeld verlassend
sich auf die schulter klopfend
sahen sich die zwei gestalten
dauergrinsend & aufmunternd
nach allen seiten um
ausschau haltend nach neuen
ufern und neuen ideen
aufgestachelt betraten sie nun
die nächste höhere ebene
jetzt eine neue aufgabe
betretend das land der pharaonen
die schwarze matrix genannt
prickel schoss durch ihre hirne
gespannt waren sie und angestachelt
vom erfolg vergangenen untaten
andererorten als schänder verschrien
aber das ficht sie nicht
das gemachte nest war fast erobert
die firma schien wie prädistiniert
für ausschweifende pläne
fremdgelage und derbe feste
die belegschaft würde umfallen
und der champagner würde fliessen
in strömen und bächen
wiederum ein weiteres mal
der brief ward verschickt
und eröffnet der kreis
getrieben von unerträglicher gier
würden sie anbeissen wollen
sich wahrlich drum zerreissen
diese blutgierige meute
und gnadenlos dafür bezahlen
bis auf den allerletzten cent
zwei zogen aus
um das fürchten zu lehren...
eines abends sah man sie
auf nassem strassenflaster liegend
mit weit aufgerissenen augen
und ausgerissenen herzen
blutentleert
(20:17 - 20:58)
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.frag.menta
guanako ¤ 04.01.2006
plasmagesteuerte elektronensalven
martern beständig
hirne kortexe synapsen
gespeist aus wahrheiten
die keine sind
weil wahrheit
verkommen zur ware
non-existent
blendendweiss winden sich
irreguläre fassaden
durch bewusstseinsebenen
verschalten sich
unscheinbar restriktiv
dem gott der sklaverei
erkenntnisgewinn vernichtend
nebulös
im blutleeren kontinuum
blendet der spott
tragisch unerkannt
über tödliche errungenschaften
alltägliche götzensimulationen
verschwenderischer egozentrik
uneinsichtig unverwandt
vergangener leben
entwurzelt
jedwedem denken
wird einhalt geboten
verhindert exemplarisch
gedankliche sorgfalt
auf notwendig gewordene
existenz
der raum erscheint
in düsterem farbspiel
zerrissener gestik
die mimik verschlissen
tödlich groteske fratzen
absurd
schatten tanzen über
herzen huschen verstohlen
ins bewusstsein
verlischen
unbesehen ungehört
mangels zeiteinheit
und dunkelheit
bemannte sich des lichts
gleichermassen
schattenhaft
trauma
1001 NACHT
unbewacht
die matrix splittert
schlittert über glatteis
glas stahl beton
zerbirst im gleissenden glanz
eigener lügenkonstrukte
erstirbt im krachenden impuls
einer milliardenfach
emotional verstärkten
kreativen gedankenflut
lebendig
die grimasse erstarrt
zerfällt zu staub
endlos endgültig
vergangenheiten werden
zu mahnenden geschichten
sich beim abendtee
beisammensein und
kerzenlicht erzählend
irgendwann bald
erneuernd
lachen erhellt herzen
augen strahlen
aus unbändigem rhythmus
trommeln im hintergrund
feuer das knistert
wie zu zeiten
als befreiung
noch unbezahlbar
hohes gut
verlangend
das morgen balanciert
auf kulturellem boden
geworfen zwischen
hell und dunkel
wolken ziehen auf
wieder hinfort
um licht mitzutragen
hin zum entspannt
mit leben gefüllten ort
morgen schon
sehr bald
wahres SEIN
umkehrung
von allem
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.frag.menta
guanako ¤ 04.01.2006