das prinzip hoffnung
Source fragte soeben:
"Wie wäre es, die Hoffnungen zu tauschen, nur für einen Tag?"
dies war eine frage bzw. eine idee, die mich irgendwie beschäftigte. und ja: was wäre wirklich, wenn man das stückchen hoffnung, verborgen tief in uns drinnen, mit anderen nicht nur austauschen, sondern weltweit auch noch teilen würde? wie im open.source, wo man seine ideen mit vielen anderen zusammen sharen kann. - und da hat Source tatsächlich eine sehr interessante diskussion angestossen, welche ich mir jedoch noch nicht durchgelesen habe, weil ich erst einmal meine eigenen, unbeeinflussten gedanken dazu aufschreiben wollte...
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hoffnung ist ja nicht irgendetwas, was uns allein gehören würde. hoffnung ist der symbolische träger (gar eine neuro-soziologische, gemeinsame gefühlsebene?) für wünsche, die in uns wach werden, wenn wir uns unwohl oder beklemmend fühlen. oder wenn uns kriegerische handlungen alltäglicher art indirekt wie auch direkt beeinflussen, malträtieren. und wenn diese, nicht von uns 'produzierten', auferzwungenen 'parameter der dummheit' uns alle zu überrollen scheinen, obwohl wir uns alle gemeinsam dagegen zur wehr setzen könnten, wenn wir dies nur wollten, machen genau diese "zwänge" uns deutlich klar: es muss endlich anders werden!
hoffnung ist ein stückchen tief verwurzelte wahrheit, sie entzieht sich den 'produzenten der realitäten', weil sie nicht "anzapfbar" ist. offensiv mit diesem geschenk des gefühls, miteinander glück & schmerz empfinden und entsprechende änderungen bei negativen erlebnissen herbeiführen zu können, umzugehen, hiesse auch eine klare positionierung, eine öffnung zu anderen menschen, welche man nicht kennt. und gefährlich kann es zumindest dann werden, wenn diese anderen, aus simplifiziert-gesteuert egoistischen trieben heraus, nur ihren eigenen vorteil daraus ableiten würden, um sich schlicht zu bereichern.
aber hatte man sich selbst auch schonmal die frage beantwortet, ob "eigentum" wirklich zur menschlichen kultur gehört, oder es nicht eher diese zu zerstören hilft? und entspringt hoffnung nicht eher auch dem inneren wunsch, dieses aufoktroyierte "schicksal" hinter sich zu lassen, indem man einfach armut & reichtum miteinander teilt? leben wir nicht eher in dieser sehr kurzen zeitspanne der menschheit mit dem "eigentum" und erkennen dieses längst als den makel einer modernen sklaverei, welche uns alle elementar zu vernichten droht, während wir bereits viel früher schon - in einer sehr viel längeren epoche - ohne diese besitzstandswahrungen wesentlich besser miteinander ausgekommen waren??
hoffnung speist sich aus der inneren leere, nicht mehr gebraucht, nicht mehr beachtet zu sein, unnötig verletzt und getötet zu werden. und sie speist sich letztlich nicht nur daraus, diesen zustand abzuschaffen. - und mal hand aufs herz: je mehr mir klar bewusst wird, dass dies eigentlich doch recht einfach wäre, diesen untragbar tödlichen misstand in unserer jüngeren menschheitsgeschichte zusammen miteinander eliminieren zu können - die gemeinsame hoffnung, die potenzierte zentrierung milliardenfacher verlangen, wäre ein hervorragend geeigneter motor, unsere verhältnisse (für ausnahmslos alle in der welt!) vollkommen neu auszurichten...
hoffnung ist der ausdruck einer dynamischen entwicklung, die sehr bald kommen wird!
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Source fragte also soeben:
"Wie wäre es, die Hoffnungen zu tauschen, nur für einen Tag?"
Ich stelle hier nun also meine Gegenfrage:
Wie wäre es, die Hoffnungen nicht nur für einen Tag zu tauschen, sondern sie für immer miteinander zu verknüpfen - zu einem engen Band der gemeinsamen Wünsche & Träume, welche uns ständig begleiten?
(und bitte: lasst einmal diese 'angebliche realität', die nur für uns 'gemacht wird', ausser acht! - denkt bitte einfach fortschrittlich-utopistisch, seid mutig in euren eigenen wünschen & träumen, denn diese wurden uns bereits in frühen kindertagen fast völlig weggenommen...)
gruss
guan
ps. meinen tiefen dank an Source für die inspiration und gedanken... :o)
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"Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley
aber bei der gelegenheit: wie stellen Sie es eigentlich an, zu solch nachtschlafener zeit solche fragen stellen zu können? *g*
(ich möchte nicht unbedingt so alt werden, nur dann, wenn ich noch viertelwegs denken und krauchen kann, wie zu fast jungen jahren...)