...so stehen die Zeichen dafür - parallel zu den damaligen Vorkommnissen - gar nicht mal mehr so schlecht. Und irgendwann in wenigen Monaten wird sich dieser ganze angesammelte Unmut auch Bahn brechen; die Montagsdemos 2004 waren nur ein erstes Anzeichen dazu. Und wie schnell eine Regierung fallen kann, die intensiv gegen den eigentlichen Souverän arbeitet, hat man 1989 gesehen. Die Montagsdemos werden 2006 auch wieder stark aufflammen, aber sie werden nicht auf den Osten beschränkt bleiben bzw. massiver werden. Ausserdem hat man nun auch aus den Fehlern gelernt...

Die Mehrwertsteuererhöhung ist Gift für die "Konjunktur" (die es ohnehin nicht mehr gibt, weil 70-85% der Leute insgesamt nicht mehr daran teilhaben). Und sie wird, zusammen mit der verfassungswidrigen Neuverschuldung, auch ein Teil dessen sein, was das System des Kapitalismus selbst unterminiert und letztlich egalisieren wird - das Kapital zieht sich grad intensiv den eigenen Boden unter den Füssen weg... :o)

So hätte denn Marx letzenendes doch recht behalten.

...aber marx hatte sich in sehr vielen dingen geirrt (je nach standpunkt), weil er wichtige & elementare zusammenhänge unberücksichtigt liess bzw. diese rein ideologisch bewertet haben wollte.

ich denke, instabilität erfolgt nicht allein aus (menschlich definierten) gesetzmässigkeiten heraus, sondern ist viel komplexerer natur, als wir überhaupt zu erahnen vermögen. ideologien sind nur "konzepte", mit welchem sich die natur noch niemals definieren lassen konnte...

gruss guan
*grad-philip-glass-koyaanisqatsi-&-dracula-hörend*

Ja, ich denke, da hast du recht.

Ich hab das Marxche "Kapital" gelesen und muss sagen, dass es zwar einigermaßen interessant war, weil z.B die Ausbeutungsmechanismen und Funktionsweisen der kapitalistischen Ökonomie sehr deutlich und detailliert entlarvt werden, aber darüber hinaus ist es doch ein sehr "verstaubtes" Werk.

Insgesamt halte ich es auch für ratsamer, die Entwicklung mit ideologiefreiem Blick zu betrachten. So viele im Kern richtige und gute Ansätze und Ideen sind auf dem Weg ihrer Ausarbeitung zur Ideologie gescheitert und haben sich in ihr Gegenteil verkehrt. Ideologie macht unfrei.

...weil das marx'ens kapital noch zu sehr von damaligen ideologischen gegebenheiten influenziert war. aber sein altes "lohnmodell" (oder "lohnarbeit") ist heute doch eigentlich überhaupt nicht mehr aktuell (und nur noch die kapitalseigner selbst wollen dies so sehen müssen, und unbedingt hundtsmässig durchdrücken; denn sonst drohen denen "verluste" ohne ende - verluste, welche ausnahmslos nur von arbeitern, ingenieuren & sonstigen leuten erarbeitet wurden; nie jedoch von den kapitalseignern selbst!). - und warum ist dem so? weil automatisierungsprozesse den eigentlichen arbeitsprozess (aus damaligen verhältnissen heraus betrachtet) längst überrundet und abgelöst haben.

und nun sollen plötzlich all die "überflüssigen" qua automatisch 'auf der strasse herumstehen' müssen und sich zusätzlich noch vor selbsternannten "autoritäten" buckeln, obwohl sie über jahrhunderte hinweg längst ihren vollsten einsatz gezeigt hatten? wofür? um sich erneut erniedrigen zu lassen?? - da muss doch definitiv mit diesem system etwas ganz gravierendes faul sein...

dieses system hat wirklich keinerlei lösungen mehr für die allgemeinheit parat, weshalb nun auch die politiker innerhalb des selben systems keinerlei rückhalt mehr geniessen - solange alles gut war, solange wurde auch noch den 'befehlen der wirtschaftshörigen oligarchie' gehorcht. aber das ist nun endgültig vorbei, weil es nun auch keinerlei selbstregulierenden prozesse mehr geben wird, die "den karren aus dem dreck" reissen könnten!

der gewaltige, plötzlich nicht mehr benötigte überfluss an PK führt nun unweigerlich dazu, via schrumpfungsprozess der wirtschaftsgesellschaft selbige ins finale endstadium zu führen. solange nicht für einen adäquaten ausgleich gesorgt worden ist, wird letzlich entweder krieg dessen folge sein, oder aber wir handeln insgesamt nach völlig neuen und ganz anderen, humanistischeren kriterien & masstäben, welche vollkommen frei von ideologien & bevormundenden, eigentumsschützenden regierungen sein müssen - u.a. echte freiwirtschaften nach dem masstab echter, nicht aktiv behindernder nachfrage und derer sinnvollen produktionsweise - nicht wie im sinnentstellten wirtschaftskreislauf des kapitalismus, wo andere den anderen in seiner kreativitätsentfaltung hindern und hemmen, sonder alle gemeinsam an einem natürlichen strang ziehen werden (einer naturgemässen struktur, wie es z.B. auch bei ameisen, bienen oder wespen üblich ist)...

-

man erkennt das hässliche gesicht des kapitalismus übrigens auch an den 3 allerwichtigsten merkmalen, welche nun diesem tödlichen privatisierungswahn des kapitals anheimfallen sollen:
solid food, clear water & fresh air for everyone! thats the real answer, we have to ask and fight for - in this century...


ps. "Ideologie macht unfrei." - genau: es versperrt den blick auf das wesentliche, und ist zudem mit falschen "wahrheiten" gepflastert. - im zen gibt es nichts wesentlicheres, als nur das leben selbst... ;o)

Standing Ovations!

Das ist es, was es zu begreifen gilt.

:-)

...das viele so denken würden. davon ist leider schlicht auszugehen...

die Lektüre dieses Interviews, falls ihr es nicht schon kennt:

http://www.tamxx.de/?p=163

...ist sicherlich einer dieser puzzleteile, welche für eine längere übergangsphase tauglich sind (variable weiterdenke). aber dazu müssten auch die politiker vom eigentlichen souverän gezwungen werden. und die zeichen der zeit stehen jetzt für solche projekte sicherlich günstig. aber allein mir fehlt der glaube daran, dass diese Idee als eine von vielen auch umsetzbar wäre, weil reaktionäre interessen die geschicke dieses landes, dieser demokratur lenken...

ich würde diesen weg als einen von mehreren begrüssen und, damit verbunden, auch noch die regionalen freiwirtschaften fördern, welche neue investitionen (entkoppelt vom globalisierten geld der banken) tätigen können, damit die vernetzung hochwertiger wirtschaftsstrukturen erhalten und noch weiter ausgebaut werden kann. - wenn wir jedoch weiter auf diesem blinden gaul (der neue koalitionsvertrag ist "dummes gewäsch" & definitiv nicht zukunftsfähig) herumreiten, wird nichts mehr von uns übrig bleiben, als asche einer besseren zeit. dieses jedoch lässt sich mit neuen alternativen, die zahlreich vorhanden sind, verhindern...